Projekt | »PZ-Syn«: Pilzbasierte zellfreie Syntheseplattformen

Zellfreie Syntheseplattformen für die Herstellung innovativer Biokatalysatoren

Im Rahmen des Kooperationsprojekts »PZ-Syn« werden neue zellfreie Syntheseplattformen für die Herstellung innovativer Biokatalysatoren entwickelt. Die Forscherinnen und Forscher des Fraunhofer IZI-BB, der BTU Cottbus Senftenberg und der TU Dresden vereinen in dem Projekt ihre unterschiedlichen Expertisen und werden durch das MWFK bis 2023 mit rund 5 Mio. Euro unterstützt.

© Fraunhofer IZI-BB

Mit Hilfe der zellfreien Syntheseplattform wird die Enzymgruppe der Peroxygenasen zugänglich gemacht. Diese, in Pilzen entdeckte, Enzymgruppe ist so interessant, da sie Stoffumsätze aufweist, wie sie auch bei komplexen Leberenzymen nachgewiesen wurden. Das bedeutet, dass sie vergleichbare selektive Sauerstofftransfer-Reaktionen katalysieren, die sich auch bei der Metabolisierung von Medikamenten in der menschlichen Leber durch das Cytochrom-P450-Enzymsystem ereignen. Die Ähnlichkeit zu durch Leberenzyme entstandenen Metaboliten soll mithilfe von Leberzellkulturen überprüft werden, um auf dieser Basis die Entwicklung einer neuen Generation pharmakologischer Testsysteme zu ermöglichen.

Ist man final in der Lage diese mehr als 4000 putativen Peroxygenasen zellfrei herzustellen, kann man die gesamte katalytische Vielfalt nutzbar machen und sie für die Herstellung von Fein- und Spezialchemikalien wie Wirkstoffmetaboliten, chirale Synthesebausteine, Duft- und Aromastoffe, Steroid- und Fettsäurederivate einsetzen.